The running Story: Rovanok TEIL 1

Rovanok

Prolog
Hinter dem Weiß

Ein kalter Wind wehte an jenem Tag durch die Gassen von T´halot. Der Himmel war bewölkt und drückte schwer auf die Häuser der Stadt, die unter einer Schicht von Schnee und Eis lagen.  Am Fuße der Berge verliefen die großen Handelsstraßen einmälig in ein Labyrint aus Mauern und Felswänden. Dicke Eiszapfen hingen von den Dächern und viele Fenster leuchteten bläulich unter der Schneeschicht. 
Die Straßen waren still. Kein Mensch war zu sehen, und nur der Wind heulte durch die Nachmittagsluft. 
"Diese Kälte hällt nun schon fast zwei Wochen an," grummelte ein Mann an der Bar des Wirtshauses, an dessn Türe ein Messingschild mit der Aufschrift: "zum grauen Hund" hing. 
Der Wirt lachte leise in seinen dunklen Bart: "Sie sind zum ersten Mal in T´halot, oder?" 
"Nein, ich war im Sommer bereits einmal hier, aber da war es noch schön warm und alles grün!"
Wieder lachte der Wirt leise und sagte dann belutigt: "Deshalb heißt die Stadt ja auch T´halot, in der Sprache hier heißt das so viel wie "der Farbwechsler". Im Sommer ist alles grün, und im Winter alles weiß. So war es schon immer." 
Die Türe ging auf.  Ein Mann trat herein. Kurz klopfte er seinen dunklen Mantel ab, dann zog er die Handschuhe aus, nahm seine Kapuze ab und legte seinen Schal in eine Tasche, bevor er sich an die Bar setzte.
"Einen Doppelten", sagte er, und als er ihn bekam trank er ihn sofort. 
"Jaja, so ein Doppelter hällt warm!", sagte der Wirt und lächelte.
1: Der Sturm hört auf
2: Der Sturm hällt an
3: Der Fremde antwortet
4: Der Fremde schweigt
5: Der Fremde geht

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